Hilfe für Obdachlose im Winter

Am 28.02.2018, mit -15 Grad C einem der kältesten Tage des Jahres, kamen Kinder aus der 4b zu uns Lehrern und fragten, ob wir nicht nach Altona fahren könnten und den Obdachlosen heißen Tee zu bringen.

Wir waren begeistert von der Idee und dem Mitgefühl der Kinder und überlegten, wie wir das Ganze umsetzen könnten. Nach Absprache mit der Schulleitung und den Elternvertretern planten wir die Fahrt für den nächsten Vormittag. Jeder sollte eine Thermoskanne mit Tee, Kaffee oder Kakao mitbringen, auch Brote und Kekse wurden eingeplant.

Am nächsten Morgen kamen tatsächlich alle Kinder voller Tatendrang und bepackt mit ihren „Spenden“. Sogar zwei Hot-Dogs waren dabei.

Auf dem Weg nach Altona überlegten wir Lehrer, wie wir die Obdachlosen am besten ansprechen könnte. Das war aber völlig überflüssig, die Kinder gingen ohne Hemmungen auf die Menschen auf der Straße zu und boten ihre Getränke und Speisen an. Als erstes war eine Gruppe von Männern dran, die sich direkt vor dem Busbahnhof aufhielten. Sie erhielten die gewünschten Getränke und einige Kekse. Auf dem Weg zum Mercado bedachten die Kinder weitere zwei Personen mit ihren Gaben. Als nächstes fanden wir ein verlassenes Schlaflager und legten dem „Besitzer“ Brote, Kekse und einen Becher Tee vor sein Lager.

Langsam kroch uns die Kälte immer mehr in unsere Kleidung. Die Kinder spürten, was diese Menschen jeden Tag mitmachen. Inzwischen war es auch so spät geworden, dass die meisten Obdachlosen von ihren Plätzen vertrieben worden waren. Wir fragten im Bahnhof Altona zwei Polizisten, wo wir noch hingehen könnten und erfuhren, dass es noch einen Ort gab, wo wir jemand Hilfsbedürftigen finden könnten. Wir begaben uns dorthin und verteilten weitere Brote, Kekse und Heißgetränke. Auch der Hund wurde mit Leckerlies liebevoll gefüttert.

Jetzt waren alle durchgefroren und wir beschlossen, uns auf den Rückweg zu machen. Zurück in der Klasse verzehrten wir dann die Reste unserer Hilfsaktion. Wir befragten die Kinder, ob sie so etwas wieder machen würden und bekamen als Antwort: „ja, aber nicht wieder bei so einer Kälte!“

Wir waren froh, dass wir die Eigeninitiative der Kinder in diesem Fall ernst nehmen konnten und sind sicher, dass an diesem Tag hat jeder von uns etwas gelernt und etwas Neues erfahren hat.